Das Rathaus in Vimmerby, vermutlich eines der ersten Häuser der Stadt, das von einem Architekten gezeichnet wurde, erbaute man 1824-25, folglich nur einige Jahre nach dem verheerenden Brand. Es handelt sich um ein Gebäude im straffen neoklassizistischen Stil, zeitlos in seiner Schlichtheit und eines der fünf Baudenkmäler Vimmerbys. In dem schönen Sitzungssaal wurden viele Beschlüsse gefasst und zahlreiche Meilensteine in der Geschichte der Stadt von Beamten und Politikern festgehalten.
Im 19. Jh. kam es auch vor, dass der ehrwürdige Sitzungssaal in einen Ballsaal verwandelt wurde, in dem sich die Bürger der Stadt bei den für diese Zeit typischen Gesellschaftsspektakeln vergnügten. Als im Jahre 1976 das neue Stadthaus fertig gestellt wurde, hatte das Rathaus seine Bedeutung als Herz der Stadtverwaltung verloren. Stattdessen tagt nun das Amtsgericht Västervik in den alten Rathausräumen.
Grankvistgården entfernt liegt der Tenngjutaregården, der fast aus der gleichen Zeit stammt und 1964 aus seinem 200-jährigen Schlaf geweckt wurde. In beiden Fällen war es der Goldschmied Beyron Milton, der die Rolle des Prinzen spielte. Das Ehepaar Thyra und Beyron Milton hat in den Jahren, nachdem Vimmerby seinen „intellektuellen Aufschwung“ erfahren hatte, die Aufrüstung der kulturhistorischen Bebauung der Storgatan mit großem Interesse verfolgt.
Als Vertreter der Denkmalpflege in Vimmerby war Beyron Milton immer als erster zur Stelle, wenn neue Funde gemacht wurden. Dank seines fundierten Wissens in Bezug auf Stillehre konnte vieles für die Nachwelt gerettet werden. Der Hof, der seinen Namen nach den Zinngießern Gudmund Östling und Zadek Bergenholtz erhielt, schaut auf eine lange Geschichte zurück und erlebte seine wirkliche Blütezeit im 18. Jahrhundert.
Im Gegensatz zum Grankvistgården weiß man sowohl den Namen des Künstlers als auch das Jahr, in dem er im Auftrag des Zinngießers Östling Decken und Wände dekorierte, um das Haus zu einem standesgemäßen Wohnsitz zu machen. Über der Tür zur Küche, die immer noch ihr ursprüngliches „Guckloch“ hat, steht außer einem Bibelzitat auch Folgendes: „Gemalt von Joh. Lundgren Olofsson den 27. Oktober 1767“.
Der Tenngjutaregården, der 1964 hoffnungslos verfallen aussah, hat heute wieder seinen ursprünglichen Charakter eines Bürgerhofes aus dem 18. Jh.. Außer Dach- und Wandmalereien findet man noch verschiedene Tischlerarbeiten aus der Blütezeit des Hauses – u.a. hat die Außentür zur Storgatan noch ihre alten Beschläge. Im Speisesaal, der ehemaligen Zinngießerwerkstatt, nimmt ein Schmelztiegel aus Gußeisen von 1825 einen Ehrenplatz ein.
Der Borgmästaregården in der Storgatan 3 ist Vimmerbys viertes Baudenkmal, benannt nach Otto Gustaf Wahlberg, der 1870-1907 Bürgermeister der Stadt war. Auch dieser Hof wurde im 18. Jh. erbaut, aber verglichen mit mehreren anderen kulturhistorischen Gebäuden ist er noch ziemlich unerforscht. Der jetzige Eigentümer ist allerdings ein Mann, der sich mit alten Dingen auskennt. Dank seines Antiquitätenhandels sind einige Teile des Borgmästaregården nun für die Allgemeinheit zugänglich. Verschiedene Möbel aus dem Bürgermeisterhaus befinden sich noch immer in ihrer ursprünglichen Umgebung im Obergeschoss, u.a. prachtvolle Esszimmermöbel aus Eiche, eine Tafel und ein originaler Rasierspiegel auf drei Beinen, wo sogar noch die Wachskerze des Bürgermeisters in ihrem Kerzenhalter steckt.
Setzt man seine Wanderung auf der Storgatan fort, kommt man zum Hammarskjöldska Gården, der gegenüber vom Rådmansgården liegt. Das Haus wurde vermutlich im 18. Jh. errichtet und während der Empirezeit umgebaut. In der selben Reihe liegt die Nr. 17, ein grün gestrichenes 2-geschossiges Haus, in dem man Deckenmalereien ähnlich wie im Grankvistgården gefunden hat. Malereien sind in den alten Bürgerhäusern der Storgatan eher Regel als Ausnahme. Das macht die Straße so einzigartig. Keine andere Stadt in Schweden hat so etwas aufzuweisen.
Das siebte Baudenkmal im Zentrum von Vimmerby ist ein Anwesen, das das Museum Näktergalen beherbergt. Dieses Haus befindet sich zwischen der Kirche und dem Platz in der Sevedegatan, einer Parallelstraße zur Storgatan. Das Haus wurde um 1740 mit Fachwerkwänden in einer Etage gebaut. Alle Räume erhielten eine umfangreiche Innenausmalung und die meisten der ursprünglichen Wandmalereien und Decken sind noch erhalten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Haus im Obergeschoss gebaut und mit einer stehenden Deckplatte verkleidet. Die Näktergal beherbergt heute das Heimatmuseum von Vimmerby und ist das einzige öffentlich zugängliche Baudenkmal in der Stadt Vimmerby.
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Das Rathaus von Stora Torget
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